Die Gäste aus Brasilien führten auf dem Platz vor der Kulturscheune einige Volkstänze auf – sowohl aus ihrer ursprünglichen Heimat im heutigen Polen als auch Folklore aus Südamerika.
Dass in Brasilien nicht nur Samba getanzt wird, zeigten die 45 Tänzer aus der brasilianischen Stadt Jaragua do Sol ihrem Publikum beim Dorfabend an der Kulturscheune, den die Landjugend veranstaltet hatte. Die Mitglieder der „Tanzgruppe Regenwalde“ sind deutscher Abstammung, ihre Familien sind aus Pommern im heutigen Polen nach Südamerika ausgewandert. Der Name Regenwalde bezieht sich nicht auf die üppige Vegetation in Brasilien, sondern auf eine Stadt in Westpommern, die heute Resko heißt.
In prächtige Trachten gekleidet, präsentierten die Brasilianer sowohl südamerikanische Folkore als auch Volkstänze aus ihrer ursprünglichen Heimat. Zum Auftakt gab es einen schwungvollen Gaucho-Tanz. „Gauchos“ sind so etwas wie südamerikanische Cowboys. So werden in Argentinien, Paraguay und Uruguay die Nachkommen von Spaniern und Indios genannt, die in den Pampas Viehzucht betreiben. Auch der „Malambo“, den die Gruppe später zeigte, ist ein typischer Gaucho-Tanz, der vom Tango beeinflusst ist.
Ein sportlicher Wettkampf um den Tanz mit einer Dame ist der „Schullertanz“, den vier der Tänzer vorführten. Er hat spanisch-portugiesische Ursprünge. Dabei tanzen zwei Männer mit wirbelnden Schritten parallel entlang einer Stange auf dem Boden, die nicht berührt werden darf. Der bessere Tänzer gewinnt den Tanz mit der Umworbenen.
Auch einige typisch pommersche Volkstänze in alten, rot-weißen Trachten aus ihrer Heimat hatten die Brasilianer im Programm. Daran schloss sich der Auftritt der Hauberner Tanzgruppe an, die- ebenfalls in Tracht gekleidet- die Tänze „Utrecht Hornpipe“, „Nagelschmied“, „Stockholm Schottis“, „Kieler Sprotten“ und „Der runde Geburtstag“ aufführten. Den Auftakt zu dem unterhaltsamen Abend hatten der Kirchenchor und der Männergesangverein mit Frühlingsliedern sowie die Gitarrengruppe gemacht. Bürgermeister Christian Engelhardt lobte die Veranstalter: „Es ist beeindruckend, wie sich Haubern hier so präsentiert.“ Aber so sei er es von den Haubernern gewöhnt. Es zeigte sich, wie vielseitig das Dorfleben sein könne, wenn sich viele engagierten. Volkstänze seien etwas, womit man die Tradition der Heimat pflege. „Sie nutzen diese Tradition und das Brauchtum, um Brücken zu schlagen zu anderen Ländern.“
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